Dienstag, 11. November 2025

Wenn es heißt Abschied zu nehmen


Wenn es heißt Abschied zu nehmen


"Leider kommt es vor, dass Tierärzte, nach medizinischer Abwägung, dem Leiden eines Tieres ein Ende setzen müssen.
Das ist für uns schwer, aber natürlich auch für Herrchen oder Frauchen.
Jeder muss auf seine / ihre Weise damit umgehen.
Manchmal ist die Trauer allerdings so groß, das man nicht alleine damit fertig wird.

--> Jetzt hat mich zum ersten mal ein Patientenbesitzer angesprochen und um Hilfe gebeten.

Deswegen jetzt meine Bitte um Hilfe und meine Frage:
An wen kann man sich in diesem Fall mit seiner Trauer wenden? 
Kennt jemand Selbsthilfegruppen?
Seelsorge-Telefonnummern?
Hat vielleicht selbst das gleiche erlebt und kann helfen?
Gerne persönliche Kontakte als PN und offizielle / öffentliche Hilfsangebote in den Kommentar schreiben.
Danke!"


Das war mein Post vor einigen Tagen auf Facebook.
Daraufhin habe ich viele wertvolle Hinweise (s.o.) bekommen.

Grundsätzlich besteht kein Unterschied bei den Emotionen, den Gefühlen der Trauer über den Verlust eines geliebten Tieres oder eines geliebten Menschens.
Somit gelten letztlich die selben Trauerphasen und Hilfsangebote.
Da ist die Seelsorge der Kirche und der Diakonie, auch telefonisch, den psychologische Notdienst, Trauerbegleiter (z.B. in Gartow) und auch Trauergruppen.
Auch Hundeschulen (z.B. die in Dannenberg) oder sonstige Tiergruppen können Hilfe, Beistand und Unterstützung sein.
Auch ein Gespräch mit anderen Tierhaltern, die ähnliches erlebt haben und durchmachen mussten, kann bei der Verarbeitung der Trauer helfen.

Grundsätzlich versuchen wir auch schon immer die Entscheidung und den Abschied so mitfühlend und "angenehm" zu gestalten, damit der Umgang damit einfacher ist.

Auch für uns Tierärzte ist das nie einfach oder normal. Es ist immer eine schwere Entscheidung und eine Abwägung zwischen Tierwohl, Behandlungsversuch, Umständen und individuellen Gegebenheiten. Wir machen uns die Entscheidung nie leicht oder spielen leichtfertig mit dem Leben der Tiere. Kein Tier wird eingeschläfert, nur weil es alt ist oder stört, nur Kosten verursacht oder man zum Urlaub nicht weiß wohin damit.
Wenn ein Tier unheilbar krank ist und leidet, reden wir dazu, es zu erlösen, wenn Hoffnung besteht, aber Geduld gefragt ist, raten wir ab.

Der Tod eines Tieres ist oft ein tief schmerzlicher Verlust, der intensiv betrauert werden muss. Um mit dieser Trauer umzugehen, ist es wichtig, Gefühle wie Traurigkeit zuzulassen, die Erinnerung an das Tier lebendig zu halten und Rituale zu schaffen. Unterstützung, offenes Sprechen und professionelle Hilfe können ebenfalls hilfreich sein.

Trauerbewältigung: Was Sie tun können

  • Gefühle zulassen:
    • - Es ist normal und gesund, um sein Tier zu trauern. Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, und unterdrücken Sie Ihre Gefühle nicht.
  • Darüber sprechen:
    • - Sprechen Sie mit Freunden und Familie, die verstehen, wie wichtig das Tier war. Besonders andere Tierhalter können Ihren Verlust nachvollziehen.
  • Rituale schaffen:
    • - Schaffen Sie persönliche Abschiedsrituale, wie z.B. das Anlegen eines Gedenkortes im Haus oder Garten oder das Aufbewahren von Erinnerungsstücken wie Fotos oder Halsbändern.
  • Kinder einbeziehen:
    • - Sprechen Sie offen und altersgerecht mit Kindern über den Tod. Vermeiden Sie Umschreibungen wie „für immer eingeschlafen“ und erklären Sie die Endgültigkeit.
  • Unterstützung suchen:
    • - Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Trauerbegleitung kann helfen, den Verlust zu verarbeiten.

Was Sie bei der Trauer anderer tun können

  • Mitgefühl zeigen:
    • - Drücken Sie Ihr Bedauern aus, zum Beispiel mit den Worten: „Es tut mir so leid, dass dein Tier gestorben ist.“ Vermeiden Sie Floskeln wie „Kopf hoch“.
  • Praktische Hilfe anbieten:
    • - Fragen Sie, ob Sie im Alltag helfen können, beispielsweise beim Aufräumen oder einfach nur durch Zuhören.
  • Verständnis zeigen:
    • - Verstehen Sie, dass der Verlust tief schmerzhaft ist und die Trauer lange anhalten kann.
Letztlich sollten Sie immer an die schönen Zeiten mit dem Tier denken und nicht nur an die letzten Wochen oder Tage oder die letzte Stunde.

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