Sonntag, 8. September 2024

"Ohrenzwang" - Otitis - chronische oder akute Ohrenentzündung beim Hund


"Ohrenzwang" - Otitis - chronische oder akute Ohrenentzündung beim Hund

 
Das oben auf dem Foto ist nicht die Rückseite vom Mond, sondern ein mikroskopisches Bild von Hefepilzen im Cerumen / Ohrenschmalz.

Besonders an heißen Tagen treten solche Ohrenentzündungen bei Hunden gerne "ganz plötzlich" auf.

Doch eigentlich sind sie gar nicht so plötzlich, denn eine Otitis ist ein multifaktorielles Geschehen wo einiges zusammen kommt, was dann letztlich zur Entzündung führt. 
Hitze, Feuchtigkeit oder Stress ist dann nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Ohrenentzündungen sind ein häufiges Problem bei Hunden und können durch verschiedene z.T. gleichzeitige äußere und innere Ursachen wie rassespezifische Ursachen, Allergien, Fremdkörper, Störung der Hautbarriere z.B. durch Baden, Wetter, Stress, Mikrobiom im Darm, Parasiten, Pilze oder Bakterien hervorgerufen werden. 

Eine Ohrenentzündung ist nicht nur schmerzhaft für den Hund, sondern kann auch schwerwiegende Folgen haben, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. 
In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie tun können, um Ihrem Hund zu helfen, wenn er an einer Ohrenentzündung leidet.

Was tun bei einer Ohrenentzündung beim Hund?

Symptome einer Ohrenentzündung beim Hund


Bevor wir uns den Behandlungsmöglichkeiten widmen, ist es wichtig, die Symptome einer Ohrenentzündung zu erkennen. 

Dazu gehören:
  • Kopfschütteln und Kratzen: Der Hund schüttelt oft den Kopf oder kratzt sich intensiv am Ohr. Das kann so schlimm werden, dass es zu einem Othämatom, einem "Blutohr" kommt
  • Rötung und Schwellung: Das Innere des Ohres ist gerötet und möglicherweise geschwollen.
  • Übelriechender Ausfluss: Ein unangenehm riechender, gelblicher oder bräunlicher Ausfluss kann auftreten.
  • Schmerzempfindlichkeit: Der Hund reagiert empfindlich, wenn Sie sein Ohr berühren.
  • Schiefhalten des Kopfes: Der Hund hält seinen Kopf schief, um den Schmerz zu lindern.

Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf eine Ohrenentzündung

Wenn Sie den Verdacht haben, dass hr Hund eine Ohrenentzündung hat, sollten Sie umgehend handeln:

Tierarztbesuch: 
Ein Besuch beim Tierarzt ist unerlässlich, um die Ursache der Entzündung festzustellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Der Tierarzt wird das Ohr gründlich untersuchen und möglicherweise eine Probe des Ohrensekrets nehmen, um die Art der Infektion (bakteriell, pilzbedingt (s. Bild oben) oder parasitär) zu bestimmen.

Reinigung des Ohrs: 
Der Tierarzt kann das betroffene Ohr reinigen, um den Gehörgang von Schmutz und Ablagerungen zu befreien. Zu Hause sollten Sie das Ohr Ihres Hundes nur nach Anweisung des Tierarztes reinigen, um weitere Reizungen zu vermeiden.

Medikamentöse Behandlung: 
In den meisten Fällen wird der Tierarzt Ohrentropfen verschreiben, die Antibiotika, Antimykotika und/oder entzündungshemmende Wirkstoffe enthalten. Es ist wichtig, die Medikation genau nach Anweisung zu verabreichen, um die Infektion vollständig zu beseitigen.

Moderne Medikamente werden auch direkt vor Ort vom Tierarzt appliziert und wirken 7 Tage bis 4 Wochen. Somit ist es nicht mehr nötig, dass Sie täglich Ihren Hund "quälen" müssen, um Ihm die Ohrentropfen in das entzündete Gewebe reinzuquetschen.

Manchmal ist sogar eine Injektion nötig, um die starken Ohrenschmerzen schnell durch entzündungshemmende Medikamente zu lindern.

Je nach Fall ist zu entscheiden, ob nur ein Ohr betroffen ist und behandelt wird, ob beide Ohren entzündet sind, oder ob das 2. Ohr "zur Sicherheit" mit behandelt wird.

Vorsicht1!
Grundsätzlich neigen Ohrenentzündungen gerne dazu chronisch zu werden. Das bedeutet es dauert lange, bis sie wirklich ausgeheilt sind bzw. sie neigen dazu immer wieder zu kommen. Besonders dann, wenn die Grundursache eine Allergie ist.

Vorsicht 2!
Einige Infektionen, die im Ohr beginnen können sich auf den ganzen Körper oder auch nur einige Stellen ausbreiten. Gerne sind auch die Pfoten betroffen, mit denen sich der Hund im Ohr kratzt und sich dann die Pilze / Bakterien in den zwischenzehen-Hautfalten oder dem Nagelbett ansiedeln und vermehren.

Ähnliche Verhältnisse (feucht, warm, Nährstoffe, Luftabschluss) zur Vermehrung von Pilzen und Bakterien finden wir auch in den Hautfalten im Gesicht einiger Hunderassen, im Zwischenschenkelbereich und am After.

Um das Risiko einer erneuten Ohrenentzündung zu minimieren, können Sie einige vorbeugende Maßnahmen ergreifen:


Regelmäßige Ohrkontrolle: 
Überprüfen Sie regelmäßig die Ohren Ihres Hundes auf Anzeichen von Rötungen, Schwellungen, Geruch oder Ausfluss. Eine frühzeitige Erkennung kann helfen, eine Entzündung zu verhindern.

Sauberkeit: 
Halte Sie die Ohren Ihres Hundes sauber und trocken, besonders nach dem Baden oder Schwimmen. Verwenden Sie spezielle Ohrreiniger für Hunde, die Sie beim Tierarzt erhalten, um überschüssiges Wachs/Schmalz und Schmutz zu entfernen.

Allergien und Parasiten bekämpfen:
Achten Sie auf mögliche Allergien oder Parasitenbefall, die Ohrenentzündungen begünstigen können. Bei Bedarf kann der Tierarzt spezielle Diäten oder antiparasitäre Behandlungen empfehlen. 
Bei Verdacht auf eine Allergie raten wir zu einer Diagnose und Behandlung mit Hilfe der Bioresonanz-Methode (BRM) --> Bioresonanz für Tiere

Kontinuierliche Behandlung:
In einigen Fällen ist es sogar notwendig das Ohr regelmäßig und Vorbeugend mit speziellen Pflegemitteln / Medikamenten zu behandeln. Dabei hat sich gezeigt, das es nicht immer Antibiotika und/oder Antimykotika sein müssen. Eine regelmäßige Behandlung mit lokal entzündungshemmenden Wirkstoffen hat oft die selbe Wirkung.

Wann sollten Sie den Tierarzt aufsuchen?

Es ist ratsam, bei den ersten Anzeichen einer Ohrenentzündung sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Unbehandelte Ohrenentzündungen können chronisch werden und zu Komplikationen wie Trommelfellperforationen oder Hörverlust führen. 
Zögern Sie daher nicht, bei Verdacht auf eine Ohrenentzündung schnell zu handeln.
Eine akute Ohrenentzündung ist tatsächlich ein Notfall und sollte auch am Wochenende behandelt werden.

Fazit

Ohrenentzündungen bei Hunden sind unangenehm und schmerzhaft, aber mit der richtigen Behandlung und Pflege können Sie Ihrem Hund schnell Linderung verschaffen. 

Ein sofortiger Tierarztbesuch, die richtige Medikation und vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend, um das Wohlbefinden Deines vierbeinigen Freundes zu sichern. 
Achten Sie stets auf die Gesundheit der Ohren Ihres Hundes, um erneuten Entzündungen vorzubeugen und ihm ein glückliches, beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.

Eine genaue Abklärung und Behandlung der Grundursache (Allergie / Atopie / Immunschwäche / Fütterung / Parasiten / Haltung etc.) ist für solche multifaktoriellen Erkrankungen unerlässlich um dauerhaften Erfolg zu haben. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Ihren Kommentar. Nach einer manuellen überprüfung wird er ggf. frei geschaltet. Das kann allerdings etwas dauern. Besuchen Sie doch in der Zwichenzeit einen anderen Blog von mir...

Empfehlungen